Schwarzwaldverein Ortsgruppe Hohenwart e.V.

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Alpingruppe unterwegs auf dem Adlerweg im Lechtal

Die Alpingruppe vom Schwarzwaldverein Hohenwart fuhr am Samstag, den 07. Juli 2012 mit zehn Wanderer ins Lechtal. Nach dreistündiger Fahrt, einer kleinen Frühstückspause in Grän, ging die Fahrt in Richtung Hahntennjoch, bis zu der kleinen Ortschaft Bschlabs.
Zwischen Feuerwehrhaus und der Kirche war ein Parkplatz für Wanderer ausgeschildert - kaum zu glauben -noch ohne Parkscheinautomat. Der Himmel zeigte sich bedeckt vom Gewitterregen in der Nacht. Zuversichtlich und bester Laune wurden die Rucksäcke gepackt und die Wanderstiefel geschnürt.
Vom Parkplatz aus war ein Aufstieg von ca. 700 Höhenmeter bis zur “Anhalter Hütte“ (2O38 m) zu bewältigen.
Stets bergauf führte der sogenannte Adlerweg entlang am Plötzigbach, der hin und wieder zu überqueren war, zur Plötzigalpe (1644 m). Ein herrliches Bergpanorama - soweit das Auge reicht.
Buntblühende Wiesen oberhalb der 1700 Meter-Grenze mit den schönsten Alpenblumen (Alpenrosen, blauer+gelber Enzian,Knabenkraut,Trollblume,Teufelskralle,Graslilien usw. um nur einige zu nennen) luden zum Verweilen ein.
Nach ca. 4 Stunden erreichten die Alpinisten die “Anhalter Hütte“, die von der Hüttenwirtin Carmen seit dem Jahr 1993 geführt wird. Die “Anhalter Hütte“ feierte eine Woche zuvor ihr 100-jähriges Jubiläum. Ein Grund mehr um die nächsten zwei Nächte dort zu verbringen. Die Hüttenwirtin quartierte die Hohenwarter Gruppe im schön geräumigen Zimmer 7 (Lager für 12 Personen) ein.

Am Sonntagmorgen stand die “Namloser Wetterspitze“ (2553 m) auf dem Programm. Nach dem Frühstück, bei optimalem Wanderwetter, standen die Alpinisten gegen 8.00 Uhr (fast alle) abmarschbereit. Von der “Anhalter Hütte“ führte der Weg zunächst 200 Höhenmeter talwärts über den Anhalter Höhenweg, das Gipfelkreuz der “Namloser Wetterspitze“ in unendlich weit entfernter Sicht. Über Wiesengelände ging es stetig und steil den Berg hinauf, bis zu einem Bergkamm der halbwegs eben in luftiger Höhe sich dem Gipfel näherte. Der letzte Anstieg führte über steiniges Gelände, bis schließlich der Gipfel von der Hohenwarter Alpingruppe bezwungen wurde.
Kaum in den Genuss des Gipfelglücks gekommen, näherte sich plötzlich eine schwarze Gewitterwolke. Regentropfen kamen aus heiterem Himmel. Gedanken an schnellen Abstieg kamen auf. Bei regennasser rutschiger Wiese und dem steilen Gelände – nicht daran zu denken !!! Ein heißer Draht zum Wettergott bescherte nach fünf  Minuten wieder Sonnenschein und dem Gipfelvesper stand nichts mehr im Wege.
Noch ein letzten Rundumblick auf das Bergpanorama der Allgäuer Alpen, Ötztal, Zugspitze u.v.m., bevor sich die Gruppe an den Abstieg vom Gipfel und Wiederaufstieg zurück zur Hütte machte.
Ein Alternativ-Angebot zum Gipfel der “Namloser Wetterspitze“ war Klettern am “Falscher Kogel“ oder der Heiterwand. Zwei junge Alpinisten der Gruppe nahmen dieses Angebot an und versuchten sich an der Nordwand des “Falscher Kogel“. Lockeres Gestein und Steinschlag ließ die Vernunft siegen, und die Beiden eroberten den Berg über den Normalweg von der Südseite aus. An der Heiterwand wurden noch die Kletterrouten “Ölspur“ und “ Mädchentraum“ jeweils zwei Seillängen geklettert.
Am Abend und in der Nacht gab es heftige Gewitter mit Hagel - und wieder war es weiß vor der Hütte. Nachdem die Hüttenwirtin Carmen die Hüttenruhe verkündete, spendierte sie zwei Flaschen von dem Jubiläumswein für die Hohenwarter und zeigte, wie das Licht auf der Hütte zu löschen war. Ein gemütlicher Hüttenabend ging zu Ende und die nötige Bettschwere war auch vorhanden.

Am Montagmorgen lagen die Temperaturen bei 6 Grad Celsius, Nebel mit Nieselregen erschwerten die Sichtverhältnisse. Eigentlich war der Abstieg von der Hütte auf dem Adlerweg durchs Hölltal geplant, wobei noch ein Aufstieg von 200 Höhenmeter zu bewältigen gewesen wäre.
Die Gruppe entschied sich nach Abstimmung für den direkten Abstieg. Nach Verabschiedung von der Hüttenwirtin Carmen gegen 8.30 Uhr, stieg die Alpingruppe ab ins Tal.
Je weiter es hinunter ging, umso besser wurden die Sichtverhältnisse. Eine halbe Stunde später löste sich der Nebel auf und die Sonne zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Gegen 12.00 Uhr erreichten die Alpinisten den Parkplatz in Bschlabs.
Gegenüber, im Gasthaus “Zur Gemütlichkeit“, beendete die Gruppe die 3-Tage-Wanderung bei einem schmackhaften Mittagessen auf der Sonnenterrasse und bedankten sich beim Organisator und Wanderführer Klaus, bevor die Heimreise angetreten wurde.